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Veranstaltungsreihe „Redezeit“

9. 10. 2023, 18.00 Uhr, Leucorea, Wittenberg

Dr. Ulrich Wenner: Karl Bischoff – ein Forscherleben vor dem Hintergrund deutsch-deutscher Geschichte.

Karl Bischoff, geboren 1905 in Aken, gestorben 1983 in Mainz. Als Sprach- und Literaturwissenschaftler, der ein weites Forschungsfeld abdecken konnte (u.A. Historische Sprach- und Literaturwissenschaft, Namenkunde, Dialektologie) war er besonders mit seiner Heimatregion im heutigen Sachsen-Anhalt verbunden. Seiner Ansicht nach konnte die sprachliche Entwicklung eines Raums nur in Zusammenhang mit dessen Geschichte betrachtet werden. Durch zunehmende Einschränkungen und Bedrohungen sah er sich als Professor für Deutsche Philologie an der Martin-Luther-Universität Halle 1958 gezwungen, die DDR zu verlassen. Das Material des von ihm begründeten ‚Mittelelbischen Wörterbuchs‘ musste er schweren Herzens zurücklassen. Sein letzter, postum erschienener Aufsatz 1984 gab der Hoffnung Ausdruck, das Projekt vor dem Vergessen zu bewahren. Erst die neuen politischen Bedingungen nach 1989 ermöglichten die Einrichtung einer entsprechenden Arbeitsstelle – durch das Land Sachsen-Anhalt gefördert – und somit eine Weiterarbeit. Vom Mittelelbischen Wörterbuch liegen bisher 2 Bände und 8 interne Lieferungen vor.

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